Kreisschere ist eingezogen

Ja, da ist sie nun in meiner Werkstatt angekommen… einen fast 500km Ritt hat die Gute in ihrem Alter noch hinter sich gebracht, als ich sie vorletzten Samstag in Bremen eingesammelt hatte. Das Ganze habe ich gleich genutzt, um einen alten Studienfreund zu besuchen und konnte somit noch einen schönen Abend am Weser Strand auf 2 Bierchen verbringen.


Am nächsten Tag habe ich dann noch ein kleines Schränkchen eingeladen, dass ich dem lieben Peter G. aus W. mitbringen durfte. Dies hab ich dann gleich genutzt, um in seine Traumwerkstatt hinein zu schnuppern. Diese ist ausgestattet mit vier Heyligenstaedt Drechselbänken und jeder Menge Krimskrams, der sich so über 40 und mehr Jahre ansammelt. Ein Traum.

Ich war trotzdem ein wenig stolz, denn Peter gestand mir, dass er auf die Kreisschere ein bisschen neidisch ist.

Als ich die Schere das erste mal testete, wurden die Bleche mehr durchgewalzt als geschnitten. Hier war das obere Schneidrad verkehrt montiert und die Schneide etwas beschädigt. Nach dem drehen war es immer noch nicht perfekt aber sie schnitt schon etwas besser.
Hier musste ich mich im Internet etwas einlesen, um sie richtig einzustellen. Dabei berühren sich die beiden Räder nicht, sondern es bleibt ein Spalt von ca. 10% der Materialstärke bestehen.
Nach dieser Änderung schnitt die Schere für mich annehmbar und ich konnte damit schon mal arbeiten.

Schneidender berühren sich nicht

Nun ist es mir möglich, die Bleche auf der Tafelschere, beim lieben Dachdecker um die Ecke, in Quadrate zu schneiden und danach meine eigenen Ronden herzustellen. Was hier noch ansteht ist ein Schärfversuch und der Bau eines Anschlags. Dieser hilft die Ronden immer mittig einzuspannen, damit man immer schön zentriert schneidet. Eventuell versuche ich auch noch die Spitze der Pinole durch eine Druckscheibe zu ersetzen, damit ich mir keine Kerben ins Blech mache.

Testlauf

Da ich Bilder der Kreisschere auch in verschiedenen Foren gezeigt hatte, wurde deren Alter schon mal auf rund 100 Jahre geschätzt. Hinweise darauf geben wohl die Achsen, die direkt und ohne Hülse im Guss laufen und nur durch einfache Löcher geölt werden.



1 Kommentar

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Sehr schönes Maschinchen. Und wunderbar, daß Du den originalen, schwarzen Lack incl. Patian erhalten hast! Ich habe einen ähnlich alten Rondenschneider, der aber noch ein wenig „geputzt“ werden muß, bevor er wieder einsatzfähig ist.
Kannst Du näheres über das Schleifen der Räder sagen? Bzw. hast Du gute Links dazu?

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