Reinigen, lackieren und warten

Während ich auf die Spindel wartete, beschäftigte ich mich mit den Gussteilen der Metalldrückbank (also alles). Da beim Metalldrücken Fett eingesetzt wird, um die Oberflächenreibung zu minimieren, befindet sich dieses Fett auf der kompletten Oberfläche der Bank, Fliehkraft sei Dank. Zusammen mit kleinen Metallspänen haben sich da super feste Krusten gebildet, die nur mit Stahlbürste und groben Werkzeug zu entfernen waren. Auch hatte ich für die Reinigung rund 4 Dosen Bremsenreiniger verbraucht. Nachdem die Bank dann sauber war, wurden die Funktionsflächen mit Klebeband abgeklebt.

Beim lackieren hab ich dann einen Fehler gemacht. Ohne mich richtig zu informieren habe ich mich für die erstbeste Farbe entschieden. Ich benutzte Hammerite Lack matt, und dachte, dass wird schon ok sein für meine Anwendung. Bei der späteren Handhabung mit der Bank musste ich dann feststellen, dass der Lack wohl nicht fest genug ist und bei leichter Belastung schnell abplatzt. Hier musste ich dann resignieren, da ich nicht das komplette Bett und Teile noch mal Sandstrahlen lassen wollte, der Lack bleibt drauf und defekte Stellen werden nach Bedarf ausgebessert.

Bankbett und Spindelstock

Das Bankbett stellte beim Transport schon eine kleine Herausforderung dar. Es brachte 145kg auf die Waage und ich traute meinen Metallunterstellböcken nur ganz misstrauisch die Aufgabe zu. Zumindest hab ich beim Reinigen immer meine Sicherheitsschuhe getragen und vorsichtig geschrubbt :-).
Den Rost hab ich mit Zitronensäure, WD40 Rostlöser und Stahlwolle erledigt und ich bin mit dem Ergebnis recht zufrieden. Bis ich das Bankbett vom Rost und Fett befreit hatte, verging schon ein paar Stunden.
Was mich besonders gefreut hat war, dass die Unterseite der Führungen schon gefräst waren. Dies ermöglicht es mit nur einer halben Umdrehung der Handauflagenunterteil-Befestigungsschraube das Unterteil auf dem Bankbett zu verschieben, auch wenn das beim Metalldrücken nicht so häufig passiert wie beim Drechseln. Nach dem Reinigen und abkleben der Funktionsflächen begann ich wieder mit dem Lackieren und wurde dann etwas mutiger bei der Farbwahl. Die erste Schicht Anthrazit schien mir im gesamten zu dunkel und dann entschied ich mich das Bankbett als Kontrast hellgrau zu streichen. Insgesamt hab ich 4 Schichten Farbe aufgetragen, was mich aber mit Sicherheit nicht vor Abplatzern retten wird. Die Zukunft wird es zeigen.
Beim Spindelstock habe ich ebenfalls 4 Schichten Farbe drauf, auch wenn mir Jockel riet, diese erst nach Einbau der Technik zu lackieren. Ich konnte aber irgendwie nicht so lange warten, also bekam er ebenfalls die Anthrazit matt aufgetragen. Ende vom Lied, hier werde ich zeitnah noch ein paar Dellen ausbessern.

Warten auf die Spindel

Da meine Kinder hin und wieder sich in der Werkstatt umschauten hielt ich es für eine gute Entscheidung die Bank erst mal zusammen zu bauen. Ich hatte angst meiner Frau erklären zu müssen, warum ein 60kg Fuß der Bank auf einen meiner Söhne gefallen ist.
Dies war optisch zwar die richtige Entscheidung, allerdings steht die Bank jetzt bei den weiteren Renovierungsarbeiten immer etwas im Weg 🙂 (Warum hab ich das nicht vorher gemacht?!?)
Und es zeigte mir jeden Tag, dass die Zeit viel zu langsam vergeht… Ich wartete insgesamt 3 Monate auf meine Spindel, weil es sich aus verschiedenen Gründen immer verzögerte.
Die „halb fertige“ Bank dann jeden Tag zu sehen schult auf jeden Fall die Geduld 🙂

Warten auf die neue Spindel

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