Eines Samstag Morgens um 7:30 Uhr ging es dann los. Ralph H. aus S. und Dr M. aus D. treffen sich an einem günstig gelegenen Autobahnkreuz und fahren in den Ruhrpott… Ralph war etwas früher am Treffpunkt und hat sich noch mit Gummibärchen eingedeckt, sicherlich um die die Strapazen der Fahrt und die Muskelarbeit zu überstehen. Schnell noch Ralphs Werkzeug in mein Auto umladen und dann ging es los.
Bei der ersten Bank angekommen, verloren wir keine Zeit. Ralph gab ganz konkrete Anweisungen wie: Skalpell! Tupfer! 32er Gabelschlüssel!“ (oder so ähnlich) und ich folgte. Den angebotenen Kaffee leerten wir im Flug und ne gute Stunde später lag das Maschinchen fest verzurrt? auf dem Anhänger. Doch dann fingen die Probleme für mich an… Ich kann mit Hänger nicht rückwärts fahren! ?? Aber auch da hat Ralph blitzschnell reagiert und dem Jungspund gezeigt wie man Auto fährt…
Weiter ging es nach Unna in eine alte Lampenfabrik (Westdeutsche Metallindustrie). Diese war bereits geräubert und zur Hobby Motorrad Reparaturwerkstatt umfunktioniert. Die Drückbank stand dann wohl unbenutzt im Weg. Da mir gesagt wurde, dass die Füße einbetoniert sind, hab ich in einem Anflug von „ich hab’s ja“ gleich die Hilti eingepackt. Der Verkäufer meinte dann an der Tür: „nachdem ich die Bolzen abgeflext hatte konnte ich die Maschine mit der Ameise heben.“
Auch dort ging alles super schnell. Ich befolgte nur die Anweisungen von Ralph und alles passierte in Sekunden. Lediglich eine Schraube lies sich mit den vorhandenen Mitteln nicht lösen, selbst der Schlagschrauber versagt… Hier fingen Ralphs Augen an zu leuchten. Endlich eine Herausforderung… Er schickte mich ans Auto den kleinen schwarzen Koffer holen… Ich erwartete ja sowas wie Dynamit oder so… In dem Kasten war aber nur ne Ratsche… Allerdings erinnerte die Scene dann mehr an Zurück in die Zukunft II, als Marty McFly sich im 80er Jahre Restaurant mit Griff anlegt und dieser einen Teleskop Baseballschläger raus holte… Auch Ralph zog kurz an dem Griff und schon hatten wir 1m Drehmoment… Die erstaunten Gesichter der Beteiligten stellten Ralph, das knacken und lösen der Mutter uns sichtlich zufrieden… Also schnell alles einpacken.
Der erfahrene Bayer schaute sich kurz um und legte alles was interessant aussah auf die Palette mit dem Kommentar, das gehört ja sicherlich dazu… Der Verkäufer wirkte überrumpelt, stimmte aber in den meisten Fällen Ralph zu. So lagen danach noch eine Zentrierhilfe, ein Spindeladapter, und noch ne Werkzeugauflage auf der Palette.
Die berühmten 4 Schrauben fehlen noch. Spindel- und Reitstock liegen schon auf der Palette. 2 Bankbetten, 4 Beine, Spindel- und Reitstock meiner Bank waren auf dem Hänger… Der Rest lag im Kofferraum. Ralph überprüfte die Gurte, damit sollte man nicht sparen.
Ich fing dann noch mit dem Verkäufer an über Werkzeug zu verhandeln und ich durfte mich für kleines Geld noch bedienen… So kamen noch einige Drückstähle hinzu, ein paar Polierscheiben und etwas Kleinkram. Ralph kaufte dem netten Herren ein paar Lampen Teile ab und ich denke am Ende waren alle zufrieden.
Auf der Heimfahrt stärkten wir uns an einem American Diner neben einer Tankstelle. Hier konnte man aufgrund von Corona leider nur draußen (bzw im Auto) essen, allerdings waren wir beide positiv überrascht. Das Pulled Pork war genau das richtige.
Am ursprünglichen Treffpunkt angekommen, sprang Ralph in sein Auto und ich rollte gemütlich mit meinem 100km/h Anhänger die Landstraße in Richtung Schotten. Mit über 800kg Eisen war es nicht die entspannteste Fahrt, aber gut. Bei Ralph dann endlich angekommen, erbarmte er sich das Auto rückwärts in seine Einfahrt zu stellen. Ich schwatzte dann Ralph noch den Motor ab und konnte nach dem zügigen Ausladen selbst die Heimreise antreten.
Zuhause angekommen habe ich gleich meine treue Seele Robin F. aus D. angerufen, der sich gleich mit 2 Rollbrettern zu mir bemühte. Alle Teile wurden im Schwerlastregal erst mal eingelagert, wer weiß wann es damit weiter geht. Das Bankbett hatten wir auf 2 Holzleisten davor gelegt, da es in unseren Augen zu schwer war. Nachdem ich den Anhänger sauber gemacht hatte und dem lieben Eddie M. aus D. zurück gebracht hatte, war um 21:30 Uhr der Tag vorbei und ich konnte mein verdientes Feierabend Bier trinken.