4. Treffen der Rheinhessen Drechsler

Am vergangenen Samstag fand ein Treffen von Drechslern aus Rheinhessen statt. Es war das 4. treffen dieser Art, das zum einen in neuer Kulisse statt fand und, zum anderen, dank Corona nicht groß angekündigt wurde.
Die vorherigen drei Treffen fanden alle in der Werkstatt von Boris vH. aus S. im Kulturhof Oma Inge statt. Das letzte Treffen war im September 2019, die folgenden wurden durch den Corona Lockdown und verschiedene Einschränkungen mehrfach durchkreuzt. Leider steht diese Location für uns nicht mehr zur Verfügung.

Da sich mittlerweile die Impfquote verbessert hat und wir uns wieder treffen wollten, mussten wir jetzt nur eine neue Location für ca 15 Leute finden. Ideal wäre, wenn auch eine Drechselbank aufgestellt werden kann, für eventuelle Vorführungen.
Nach kurzen Verhandlungen mit meiner Familie, bot ich unseren Hof und notfalls die Garage als Rückzugsort für schlechtes Wetter an. Der Vorschlag wurde angenommen und ich bestimmte nur, dass wir die Einladung nicht öffentlich machen, um die Teilnehmerzahl etwas zu kontrollieren. Hier hatte ich etwas Angst, dass nach den langen Einschränkungen und da sich jeder nach Treffen sehnt, den langen Weg ins unscheinbare Dienheim antreten wird und meine Bude dann aus allen Nähten platzt.
Wir luden also nur innerhalb unserer WhatsApp Gruppe ein, plus noch ein paar zusätzliche Seelen, die wir auf den Mitglieder Karten des Blauen und Gelben Drechslerforums finden konnten. Am Ende wurde ca 20 Einladungen verschickt, gekommen sind dann 16 Leute.

Mein Sohn hatte mich morgens um 4:00 Uhr schon aus dem Bett geworfen. Nach mehren Anläufen ist er aber glücklicherweise noch einmal eingeschlafen. Ich hatte dann die Zeit ab 5:15 Uhr genutzt, um meine Werkstatt ein wenig aufzuräumen und vorzeigbar zu machen. Ich dachte, nach der großen positiven Resonanz in den Drechslerforen, will sicher der Eine oder Andere mal das Metalldrücken sehen. Ich hoffte insgeheim, dass ich es auch zeigen kann, ohne es zu vermasseln.

Da es bei den Drechslern üblich ist zu zeigen was man (gemacht) hat, hatten wir auch bei mir einen Tisch aufgebaut, auf dem jeder seine Stücke aus der Werkstatt zeigen konnte. Hier gab es von der Zirben Brotdose, über eine Gewindefräsvorrichtung bis hin zu wundervollen Naturrand Pilzen aus Wacholder Maser. Weiterhin wurden Schalen gezeigt, die „fast“ unmöglich herzustellen sind. Man muss schon etwas länger drüber nachdenken, in welchen Schritten gespannt werden muss, und manchmal kommt man auch einfach nicht drauf. Ich hab mal meine ersten Versuche im Glöckchendrücken dazugestellt und es gab noch wunderschöne Stifte zu sehen, als auch Kugeln aus kleinen Segmenten.

Irgendwie wollten wir auch drechseln, nur hatte sich keiner Gefunden, der irgendwie was unheimlich tolles vorführen wollte. Wir entschieden uns dann als Thema Ausdrehwerkzeuge zu benutzen, da konnte man dann einfach nur seine Werkzeuge zur Verfügung stellen und jeder durfte sich austoben. Zur Verfügung standen Woodcut Pro Forme, verschiedene Tassenstähle und die Termite (Oneway).
Mein Bauchgefühl sagt mir aber, es wurde nicht sonderlich stark genutzt. Sicher war der Kuchen zu gut 🙂 Oder ich hab es einfach nicht mitbekommen.

Ich hatte dann natürlich noch mal Metalldrücken vorführen dürfen, dabei hat es einmal gut, beim zweiten mal nicht ganz so gut geklappt. Aber meine Zuschauer waren trotzdem beeindruckt. Zumindest taten sie so.

Später hatte ich dann einfach an der Drechselbank noch ein wenig mit Werkzeug gespielt und etwas probiert. So kamen dann noch ein paar schöne Unterhaltungen zustanden und einer der erfahrenen Hasen opferte sich für eine kleine Vorführung. Er machte einen kleinen Kreisel, der sich auf den Kopf stellen kann.

Der ganze Tag war gefüllt mit schönen Gesprächen unter netter Gesellschaft. Jeder packte mit an und es fühlte sich nicht anstrengend an. Danke hierfür!
Das Wetter spielte auch mit, nur einmal mussten wir kurz eine Plane über die Bank werfen. Der Regen war aber schneller vorbei, als wir die Bank abdecken konnten.

Weiterhin bat ich die Gäste einen Kuchen oder Salat mitzubringen, denn wir wollten auch noch zusammen grillen und Essen. Grillgut hat jeder selbst mitgebracht., am Grill wechselten wir uns ab. Es funktionierte alles Reibungslos und es wurde gut gegessen. Fleisch war keins mehr übrig, nur ein wenig Kuchen und Salat. So darf es sein 🙂

Letztendlich Ging der Tag nach 7 Stunden mit leichtem Regen zu Ende. Als um 17 Uhr die ersten Tropfen kamen, hatten wir schnell die Bank wieder auf die Rollbretter gehoben und in die Garage gefahren. Drei vier bärenstarke Schreiner hatten dann mal eben Stratos FU 230 die 2 Stufen in die neue Werkstatt hochgehoben und mit vielen helfenden Händen war alles ganz schnell aufgeräumt.
Der Tag hat den Meisten so viel Spaß gemacht, dass wir beschließen voraussichtlich im Oktober noch mal ein Treffen zu machen. Hier müssen wir Zeitnah planen und hoffen, dass Corona nicht wieder ein Strich durch die Rechnung macht.

Wer Interesse an unserer Gruppe hat, aus der näheren Umgebung kommt und gerne dabei wäre, schreibt mich am besten mal an.

Schreibe einen Kommentar