Gastdrechseln: Im Westrich

Vor ner Woche ruft mich Rudi B. aus B. an, mein Corona war gerade am abklingen und ich war noch in Quarantäne. Trotzdem stand ich bei 16 Grad und Sonne im Garten und hab das tolle Wetter genossen.
Rudi meinte, da wartet ein Wallnuss Klotz und wenn ich Lust hätte, dann könnte man den auf seine Zimmermann Modellbaudrehbank spannen. Ich war Feuer und Flamme. Letztendlich meinten wir, zu dritt ist mit Sicherheit auch lustig und hatten dann noch den Klaus-Peter S. aus F. gefragt, der hatte auch Zeit und hatte die rund 90 Minuten einfach Fahrt ebenfalls in Kauf genommen.
Am Samstag früh sah das Wetter dann leicht anders aus, aber Eiskratzen und Schnee auf der Autobahn haben uns nicht davon abgehalten, einen Tag lang zu drechseln.

Bei Rudi angekommen nahmen wir erst mal eine kleine Stärkung zu uns und dann haben wir die Kettensäge angeworfen. Der Koltz muss ja erst mal grob vorgerichtet werden. Planscheibenring montieren und mir dem Kran auf die Bank, damit man sich nicht so weh tut. Hier durfte ich das erste mal die Vorteile einer Kurzkegel Aufnahme genießen. Schöne Sache.
Der 60cm Klotz sieht auf der Bank aus wie Spielzeug! Bei genauerem Hinsehen, findet man auf der Bank den Warnhinweis, dass ab 350kg doch bitte die Reitstockspitze dagegen halten soll… Ich war schwer beeindruckt, die Bank war noch schwerer.

Während ich meinen Spaß an der Zimmermann hatte, hat der Klaus-Peter die VB36 bestückt und sich mit der Kopfdrehbank vergnügt. Er hatte sich etwas kleine Brocken geschnappt und somit war er quasi schon an der zweiten Schale, bis ich zu ihm gestoßen bin. Ich hab dann das erste mal nen Zapfen für 220er Backen drehen dürfen 🙂 und hab dann innen ausgehöhlt und Rudi hat mir empfohlen innen zum wieder aufspannend einen Zapfen stehen zu lassen. Die Schale hab ich dann aber bei Rudi gelassen, da ich sie Zuhause voraussichtlich nicht fertig machen könnte. Sozusagen hab ich mir eine Eintrittskarte für ein zweites Gastdrechseln da gelassen 🙂
Am Ende wollte ich wenigstens auch noch mal an der VB36 drechseln, dass ich das auch mal behaupten kann. Die Bank wird ein bisschen wie eine Legende behandelt. Aber am Ende hab ich glaube ich mein Herz an die Zimmermann verloren 🙂

Gegen 17 Uhr, nach gutem Essen, Spänen passend als Anmachholz und vielen netten Plaudereien ging der Tag zu Ende. Ich hab ihn wirklich sehr genossen und er fühlte sich wie ein kleiner Urlaub an. Ein 40cm Nussbaum Rohling liegt jetzt bei mir Zuhause in den Spänen zum trocknen, der Große darf bei Rudi im Holzlager auf mich warten. Klaus-Peter durfte auch seine Erzeugnisse mitnehmen und wir hatten glaube ich alle ein Lächeln im Gesicht.

Danke noch mal lieber Rudi!

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