Ja, letzten Samstag war es dann soweit. Das Wetter war schön, 22 Grad, leicht bewölkt. Ich hab mein Geigerchen2go in den Hof gefahren und gedacht, ich spanne mal ein adäquates Stück holz auf, damit wir dieses am Mittag rund machen können und auch mal mein Fahrwerk unter Belastung testen können.
Hier hab ich dann mal meine FlipFlops ausgezogen und Sicherheitsschuhe an. Ich hab den rund 60kg Klotz dann so weit rund geschuppt, damit das Handauflagenteil drunter geht und ein Zapfen dran, damit ich mich etwas sicherer fühle. Beim Umspannen war ich hier und da leider etwas schlampig. Am Ende haben wir 396mm Durchmesser gehabt. Jetzt konnten die Gäste kommen.
Ab 15 Uhr trudelten dann die ersten Besucher ein. Dieses mal hat es Leute von Wittlich an der Donau, über Groß-Bieberau am Fuße des Odenwaldes, Bretten im Kraichgau und Landau in der Pfalz in das kleine Dienheim am Rhein verschlagen (nur die weitesten Orte aufgezählt). Die Stimmung war gut, auch wenn irgendwie keiner Lust auf Kuchen hatte. Dafür wurde Kaffee getrunken und das ein oder andere kalte Getränk.
Zu sprechen gab es reichlich. Wir hatten einen Eugen S. aus Rüsselsheim das erste mal zu besuch. Er ist Geigenbauer und hat uns etwas aus seiner Werkstatt mitgebracht und gezeigt. Er drechselt Zuhause ebenfalls und plant bei zukünftigen Treffen ebenfalls zu kommen.
Ein zweiter neuer Besucher in meiner Werkstatt war Simon L. aus Groß-Bieberau. Er ist Holzbildhauer und interessierte sich für Metalldrücken. Er hatte von meiner Website erfahren und wollte ebenfalls zum Fest kommen. Vor allem, weil ich ein kleines bisschen Metalldrücken zeigen wollte.
In der Zwischenzeit wurde die Kugel geformt, zum Schleifen hatte aber keiner Lust 😀 Sie wird vermutlich zu einem späteren Zeitpunkt fertig gestellt… Der Grill wurde angeworfen und hier bedanke ich mich bei den lieben Kollegen, da meine Würstchen später perfekt gegrillt auf meinem Teller kamen, ohne dass ich etwas dazu beitragen musste. Klasse Service.
Nach dem Grillen ging es dann wieder an die Geiger. Kugel runter, Kleines Backenfutter mit Restholz drauf, grobe Schnappsbecherform gedrechselt, die Andrückplatte für die Körnerspritze geformt und die Werkzeugauflage zum Drücken aufgebaut. Dann hab ich angefangen eine Ronde in einen kleinen Becher zu formen. Hab versucht den Interessierten zu zeigen, auf was man so achten muss, wobei mir hier noch etwas Vokabular fehlt. Auch hab ich wieder gemerkt, dass ich viele Schritte nicht richtig erklären kann und es für mich sehr viel Gefühlssache ist. Aber ich werde bei der Ausführung auch immer besser. Das Ergebnis war zumindest ganz brauchbar und wird demnächst mit nem Schnapps getestet.
Josef H. aus D. hatte sich dann auch mal versucht. Hier hatten sich die normalen Anfängerprobleme eingeschlichen. Zu viel Zeit gelassen beim Umformen, am Ende wurde das Kupfer hart und es klappte nix mehr. Ich musste dass dann auch noch mal versuchen und merke schnell, es liegt nicht an der mangelnden Kraft von Josef, sondern Kupfer muss wieder weich geglüht werden.
Ein kleinen Moment mit dem Bunsenbrenner bearbeitet, abgeschreckt und schon konnte Josef sein Becher fertig machen.
Wie so oft bei unseren Treffen, schafft es keiner wirklich Fotos zu machen. Manchmal wünsche ich mir den lieben Karl H. aus MJ. zu besuch 😀 Der schreibt immer die schönsten Berichte und macht viele Fotos.
So auch dieses mal. Es wurde nicht unser schöner Ausstellungstisch fotografiert, als noch alle Stück drauf standen. Irgendwie schade, aber ich bin an einem solchen Tag auch nur am rumrennen und freu mich auch über lockeres quatschen und wenig Verantwortung. Also bin ich mit mir etwas nachsichtig und sage einfach allen Interessierten… Kommt gerne auch vorbei und schaut uns zu.
Ah, eine Sache wollte ich nicht vergessen. Da ich schon immer mal ne Kranwaage haben wollte und auch gleichzeitig wissen wollte, wieviel Kilos meine neue Frau Kirchner so auf die Waage bringt, hab ich an dem Tag ein kleines Spiel gemacht und jeder konnte das Gewicht der Bank schätzen. Zu gewinnen gab es ein schönes Stück Holz (dass ich leider nicht genauer beschrieben habe 😉 ). Die Schätzungen lagen zwischen 780 und 1001kg, wobei die Obergrenze dadurch begrenzt wurde, dass meine Waage nur bis 1000kg geht. Drei Leute waren also der Meinung sie hat über 1000kg.
Am Ende war das genaue Gewicht nicht so leicht zu bestimmen. Aufgrund von Gewichtsverteilung und einem Fuß der nicht angeschraubt war und noch ein paar anderen Ausreden, die mir gerade im Moment entfallen sind. Am Ende war es so, dass wir die letzten 20kg geschätzt hatten und uns auf ein Gewicht für die Bank mit allen drei Füßen von 780kg geeinigt haben. Gewonnen hatte der Klaus-Peter S. aus F.. Wobei böse Zungen (seine eigene), dass er beim Transport die Maschine schon auffällig genau in den Händen gewogen hatte und deswegen seine Schätzung Disqualifiziert werden müsste.
Aber es wurde sich in der Gemeinschaft nicht weiter beklagt. Danke Euch für diesen Spaß!