Bestandsaufnahme Kirchner Modellbaudrehbank

Bei der Abholung der Bank ging alles irgendwie recht schnell. Da wir rund 11 Stunde Fahrt hatten, wollten wir uns nicht so lange aufhalten und haben einfach nur Gepackt und Ladung gesichert und wieder heim.
Martin A. aus B. hat dann noch gefragt, brauchst Du das, oder das und das… Ich hab zu allem Ja und Amen gesagt 🙂

Zubehör

Bei der Bank war etwas Zubehör dabei. Zwei 60cm Planscheiben, komischerweise mit unterschiedlichen Gewinden. Einige Handauflagen mit 30mm Schaft. Ein ordentlich schweren Kreuzsupport, vermutlich um 80kg. Eine 1m Handauflage. Und ein freistehenden Gussständer, praktisch bei riesigen Objekten, wenn das Handauflagenunterteil nicht lang genug ist, und ein 270mm 3-Backen-Futter.
Für die Kröpfung gibt es zwei Unterschiedliche Brücken. Eine um den Spalt komplett zu schließen. Hier sind es dann 35 cm Spitzenhöhe und eine Spitzenweite von 130 cm. Mit dem kurzen Bankbett kann man eine 30 cm Öffnung in der Kröpfung erreichen mit einer Spitzenhöhe von 61 cm. Ohne dem kurzen Bankbett ist die Öffnung 60 cm weit ab Spindel Vorderkante.
Der Freistehende Gussständer scheint die Säule einer Bohrmaschine gewesen zu sein, der hier zweckentfremdet wurde. Er hat oben eine ca 40 mm Öffnung. Hier werde ich vermutlich einen Adapter auf 32mm drehen, damit ich meine Handauflagen von der Geiger benutzen kann.

Fehlende Schrauben

Ich fange mal an mit was nicht da war 🙂 Der Spindelkopf war nur mit 2 Schrauben befestigt, 2 fehlten. Die Brücken für die Kröpfung muss mit 3 Schrauben befestigt werden, diese waren schon beim Martin nicht auffindbar. Durchmesser, rund 16mm, aber M16 passt nicht. Messschieber mal an die Steigung gehalten, rund 11 Gewindegänge auf 25mm, also vermutlich Zoll… Bisschen gemessen, scheint 5/8 Zoll zu sein.
Die Schraube dann mal in die Löcher für die Kröpfung gesteckt, passt auch. Nur in einer der Bohrungen fällt sie durch. Hier konnte ich nur den Durchmesser vom Loch messen und nicht den Durchmesser einer Schraube und hab dann einfach mal auf die nächste Größe getippt, 3/4 Zoll.
Alles beim Zollshop bestellt. Die 3/4 Zoll schraube ist eine Senkkopf mit Inbus und somit musste ich noch den 1/2 Inbusschlüssel dazu kaufen. 7 Schrauben, 40 Euro… Wow.
Naja, angekommen, getestet, alles passt. Aufgrund der Motoraufhängung kann eine Schraube nicht in den Spindelkopf gedreht werden, also hab ich eine in Reserve, sicher nicht schlecht.
Alle Gewinde ausgebürstet und etwas Ballistol rein, läuft sauber.

Reitstock und Handauflagenunterteil

Der Reitstock kommt mir teils etwas schwach vor, oder vielleicht bin ich auch schon zu größenwahnsinnig. Aber irgendwie hatte ich bei ner Maschine mit den Dimensionen schon ein MK4 erwartet. Es handelt sich aber um eine MK3 Pinole mit rund 20 cm Hub. Eigentlich stimmt mich das sehr zufrieden, bedeutet das nämlich, dass ich schon alles an Zubehör habe was ich benötige.
Mit dabei war ne ordentlich große mitlaufende Körnerspitze mit Druckring. Sowas wollte ich mir die ganze Zeit schon zulegen und hab ja quasi Geld gespart 😀
Das Handauflagenunterteil ist recht stabil, die Bohrung ist nur nicht sonderlich Maßhaltig und sicher 2-3 Hundertstel größer als 30mm. Werde ich denke ich zeitnah auf 32mm aufreiben um dann mein Geiger Handauflagen nutzen zu können. Es waren mehrere stabile 30mm Handauflagen dabei, auch eine Gebogene für Schalen Innen- und Außenseite.

Spindelstock

Der Spindelstock hat Gleitlager. Das ist ja immer so ein heikles Thema. Also vermute ich, man liest ja oft, dass die Gleitlager durch Kugellager ersetzt werden weil langlebiger oder zumindest weniger Wartungsaufwand. Den lieben Jockel M. aus B. angerufen, der kennt sich aus.
Er hat mir dann mal erklärt auf was ich achten muss und im Zweifel lieber etwas mehr fetten, dann wird das schon.
Ich hab dann erst mal das ganze alte Fett um die Lager entfernt und etwas sauber gerieben, dann die Bank auf kleinster Drehzahl laufen lassen und vorsichtig die Fettbuchsen zugedreht… Erst mal mal ne viertel Umdrehung und schon konnte ich an den Lagern das Fett austreten sehen. Die Schmierung scheint also gut zu funktionieren. Die Spindel läuft wunderbar ruhig, sehr angenehm.

Die Spindelgewinde sind lustigerweise unterschiedlich. Auf der Bankbettseite ist es ein 1 3/4 Zoll Gewinde mit 5 Gängen pro Zoll. Schon recht stattlich. Auf der Außenseite befindet sich ein 2 Zoll Gewinde mit 4,5 Gängen pro Zoll, allerdings linksgängig, damit es sich im Normalbetrieb nicht von der Spindel drehen kann. Zumindest haben sich so dann die unterschiedlichen Gewinde in den Planscheiben erklärt.
Die günstigste Lösung im Moment, um mit der Bank arbeiten zu können, ist jetzt mal ein Adapter von 1 3/4 auf 1 1/2 Zoll für meine Geigergewinde Zubehör. Danach kann ich mal weiter sehen.

Motor und Antrieb

Der Motor ist ein 3kW (4PS) Motor aus deutscher Produktion. Er hat 8 Pole und eine Nenndrehzal von 710 Umdrehungen pro Minute. Er bringt stolze 55kg auf die Waage. Er hate eine Riemenscheibe mit 70mm Durchmesser und 90mm Breite fest montiert. Der Motor sitzt auf einer beweglichen Motorwippen und kann somit auf 4 verschiedene Riemenscheiben an der Spindel aufgelegt werden. Die Riemenscheiben der Spindel haben Durchmesser von 230, 305, 380 und 405mm. Dadurch ergeben sich bei Nenndrehzahl Umdrehungszahlen von ca 215, 160, 130 und 120 Umdrehungen. Dank FU ist diese Variabel. Ich hab den FU etwas anders eingestellt als von Martin erhalten und steuere den Motor nun von 7 bis 130Hz. Dadurch erreiche ich auf der schnellen Drehzahl Umdrehungszahlen von ca 40 bis 600 Umdrehungen.
Ich werde denke ich vorerst die Riemenscheibe vom Motor mal versuchen zu ersetzen und eine mit 150mm besorgen. So komme ich auf etwas über 1200 Umdrehungen auf der schnellen Drehzahl.

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