Diese Bericht lies recht lange auf sich warten, der Event war nämlich schon im April. Aber irgendwie ist dieser Sommer recht durchwachsen und ich bin etwas überfordert mit wichtigen Aufgaben, aber ich gelobe Besserung!
Also: im April lud der liebe Rudi die Rheinhessen Drechsler, und alle die sich zugehörig fühlen, zu einem Treffen in den schönen Westrich ein. Ich war besonders aufgeregt, durfte ich mal wieder die grüne Frau Zimmermann streicheln 😉
Die Parkplatzssuche gestaltete sich schon nicht mehr so einfach, also parkte ich mal in zweiter Reihe, wird sich schon einer Melden. Auf dem Weg in die heiligen Hallen, gähnende Leere! Ich konnte nicht mal Späne entdecken. Der Drechselchaot hat sogar extra für die Gäste aufgeräumt.
Aber wo können die nur alle sein? Auf einmal merkte ich den geliebten Duft von frischem Kaffee und den mir bereits bekannten Schinkenbeißern…
Irgendwie hätte ich es mir auch denken können. Beim Rudi kann man nicht anfangen zu drechseln, wenn man nicht etwas gegessen hat. Sehr sympathische Einstellung 😀
Frisch gestärkt ging es ans Werk. Auf meiner geliebten Frau Zimmermann wurde etwas Robinie rund geschrubbt. Bradley lies sich vom Holz leiten und erstellte ein Ei 😀 Irgendwie wollten wir an dem Tag auch noch verschiedene Aushöhlwerkzeuge testen, also musste das zarte Reitstöckchen mit dem Kettenzug runtergehoben werden. Das Holz hatte ein paar Einbuchtungen und so gab es von Löchern bis Rindenrückständen alles an einem Objekt zu sehen. Hat mir unheimlich gut gefallen. Bradley hat es mir am Ende mitgegeben. Er benutzte fast ausschließlich die Ausdrehwerkzeuge von Kelton, welche eher schabend arbeiten und keine Späne sondern feinen Staub produzierten. Was auf mich erst mal einen weniger schönen Eindruck machte, stellte sich als sehr effizient heraus. Zum einen schneiden die Dinger recht ordentlich, frisch geschärft, zum anderen lassen sich diese kleinen Späne wunderbar aus der Öffnung des Hohlgefäßes ausblasen. Wenn ich bedenke wie oft ich mich abmühe die Woodcut Späne raus zu bekommen. Sollte ich irgendwann noch mal selbst probieren.
In der zweiten Werkstatt wurde die VB36 und eine Kreher bedrechselt. Armin hatte sich eine Form für ein Stück Eibe vorgezeichnet, die er recht genau auf das Holz übertragen wollte. Aufgrund von starken Radialrissen, gestaltete sich dies aber als etwas schwierig und es musste die Form angepasst werden. Er besetzte die Kreher für die Außenform.
Auf der VB36 wurde mit den verschiedenen Ausdrehwerkzeugen gespielt. Hier konnte man sich austoben. Wir hatten den Big Brother von Hamlet, den Woodcut Pro Forme und noch mehr. Hier hatten wir ein großes Gefäß befestigt und man konnte sich austoben. Zum Aushöhlen wurde dann die Vase auf die VB36 geschraubt, deutlich bequemer so ohne Bankbett.
Bei schönsten Wetter hatte der Rudi draußen seine kleine Woodfast Drechselbank aufgebaut. Hier durfte Dexter, unser Nachwuchsdrechsler, probieren und hat sicherlich viel zu viele Tipps an dem Tag bekommen 😉 Ich denke das nächste sollte sich wohl nur einer dem Nachwuchs annehmen, sonst wird es nur verwirrend 😀 Aber im scheint es zu gefallen.
Was wir wie so oft vergessen haben ist, die fertigen Stücke von dem Tag mit Fotos festzuhalten. Stattdessen haben wir nur unsere Mitgebrachten Stücke vorgestellt.
Wie so oft war es ein wundervoller Tag mit unserem Hobby! Beim Rudi muss man auch noch die Verpflegung hervorheben, seine Frau ist da einfach unermüdlich.
Ich hatte besonders viel Spaß, denn ich durfte mal wieder die Zimmermann Drechselbank streicheln. Mein großer Traum, wenn ich dann irgendwann mal genug Platz dafür habe!
Rudi hatte im April wohl ordentlich aufgeräumt, und leise Stimmen haben mir geflüstert, das hält er seit dem bei… Ich werde es hoffentlich bald bei einem neuen Besuch überprüfen können 😀